Benin braucht Zukunft!

Benin

Die Lage von Benin

Geografie

Benin ist ein Staat in Westafrika. Er grenzt im Osten an Nigeria, im Norden an Burkina Faso und Niger, an Togo im Westen und im Süden beträgt die Küste am atlantischen Ozean 121 km, Bucht von Benin genannt.

Geschichte

Bis 1975 hieß das Land Dahomey nach dem historischen Königreich Dahomey, das bis zur Eroberung durch die Franzosen Ende des 19. Jahrhunderts den südlichen Teil des jetzigen Staates Benin und des Nachbarstaates Togo umfasste. 1960 wurde Dahomey unabhängig von Frankreich. 1975 erfolgte die Umbenennung in Volksrepublik Benin unter kommunistischer Herrschaft. Nach Unruhen in der Bevölkerung wegen schlechter Versorgungslage entstand 1989-90 eine Präsidialdemokratie mit einem Mehrparteiensystem nach französischem Vorbild.

Wirtschaft

Die Landesfläche beträgt 112.620 Quadratkilometer, nur 12% sind Ackerland, die vorherrschende Vegetation ist die Savanne. Im Norden herrscht trockenes Süd-Sahel-Klima, im Süden ist es tropisch- feucht mit jährlichen Niederschlägen von 1000 bis 1500 mm. Angebaut werden Baumwolle, Maniok, Tapioka, Yams, Ananas, Hirse, Erdnüsse und Cashewnüsse.

Benin zählt immer noch zu den ärmeren Ländern Afrikas. Es lebt vom Transithandel mit den Nachbarländern, vor allem Nigeria. Hauptausfuhrprodukt der Exporte ist Baumwolle. Große Teile der Agrarwirtschaft bestehen aus Subsistenzwirtschaft ( u.a. Straßenhandel, Benzinschmuggel). Es gibt keine verfügbaren Zahlen über den Anteil dieser Schattenwirtschaft, den sogenannten informellen Sektor der Wirtschaft . Die größten Handelspartner im Bereich Export sind inzwischen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 42% und Bangladesch mit 20%, beim Import sind es China (21%) und Indien (15%).

Zu Nigeria bestehen keine Grenzkontrollen, daher ist der Regierungssitz Cotonou mit seinem großen Hafen der Ort, um Einfuhrbestimmungen nach Nigeria zu umgehen. Es entwickelte sich hier der größte Gebrauchtwagenmarkt Westafrikas.

Bisher ist wenig Industrie in Benin angesiedelt. Es gibt große Anstrengungen, die Exportartikel wie z.B. Cashew im Land zu verarbeiten, bevor sie das Land verlassen. Es wird Speiseöl aus Soja, Palmfrüchten und Baumwollkernen hergestellt. Die Investitionsbedingungen seien noch stark verbesserungsbedürftig, wird von Unternehmerseite angegeben. Nahe Cotonou wurde eine neu gegründete Sonderwirtschaftszone geschaffen, die sich auf die Verarbeitung von Baumwolle konzentriert.  Es entstand eine hochmoderne Textilfabrik, die Textilien für den Heimbedarf produziert.

2024 betrug das BIP pro Kopf 1.485 USD lt. Beninischer Regierung, das BIP wurde insgesamt mit 21,48 Milliarden USD angegeben für 2024 (Zum Vergleich BIP pro Kopf in Deutschland 54.990 USD, BIP gesamt  4,66 Billionen USD in 2024). Das Wirtschaftswachstum wird auf 6,5% geschätzt.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl betrug 2024 geschätzt 14,46 Millionen.  45,3% davon waren unter 15 Jahre alt und  nur 2,5% über 65 Jahre. Der Anteil der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, betrug 2024 noch 38,5%, von Kinderarbeit im Alter von fünf bis vierzehn Jahren wird weiterhin berichtet. Seit April 2023 gibt es jedoch eine Kampagne „Null Toleranz gegen Kinderarbeit“ der Regierung.

Das Bevölkerungswachstum ist 2024 auf 3,3% gestiegen. Familien haben durchschnittlich 5,3 Kinder (eine der höchsten Raten weltweit). 2018 galten 18% der Kinder als unterernährt, noch 2022 wurden mehr als 30% der Kinder als zu klein befunden. Die Lebenserwartung von Frauen lag 2024 durchschnittlich bei 65 Jahren, die von Männern bei 61 Jahren.  Es gibt ein Armutsgefälle von Süden nach Norden, von Stadt zu Land. 30% der Bevölkerung auf dem Land haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, in der Stadt sind es 21%., beim Zugang zu sanitären Anlagen sind die Zahlen höher. Der Klimawandel belastet die Ökonomie, u.a. durch Wasserverschmutzung, Stürme und Desertifizierung, durch Abholzung und Brandrodungen.

Es existieren in Benin 42 verschiedene ethnische Gruppen. Neben Französisch werden noch 53 weitere Sprachen und Idiome gesprochen. Offiziell ist die Hauptstadt Porto Novo mit 264.000 Einwohnern, Regierungssitz und wirtschaftliche Hauptstadt ist Cotonou mit ca 1 Million Einwohnern.

Etwa 40% der Bevölkerung sind Christen, 30% Moslem; bei der letzten Volkszählung gaben nur noch 23% der Einwohner Naturreligionen als ihre Religion an ( 17% Voodoo Kult, vermutlich sind es viel mehr, da viele Beniner den traditionellen Glauben nicht aufgeben, auch wenn sie sich offiziell zu anderen Religionen bekennen).

Bildung

2022 waren 62,6% der Männer über 15 Jahren alphabetisiert und 41,5% der Frauen. Ziel der Regierung war es bis 2015 eine Einschulungsrate von 100% zu erreichen, sie liegt jetzt bei 98%. Viele Kinder werden später eingeschult, wiederholen oder nehmen den Schulbesuch wieder auf- nach kurzer oder längerer Unterbrechung, so dass die Klassen sehr inhomogen zusammengesetzt sind.. Die Grundschule dauert 6 Jahre, danach folgt eine Oberschule über 4 Jahre. Anschließend kann eine 3-jährige Schule besucht werden, die mit dem Hochschulzugangszeugnis, dem Baccalaureat abschließt. Das Land hat 2 Universitäten.

Die Schülerzahlen sind stark gestiegen, dies und fehlende finanzielle Mittel haben sich negativ auf die Qualität des Bildungssystems ausgewirkt. Es gibt einen Lehrermangel, einen Mangel an Lehrmaterial, Schulgebäude sind ebenfalls zu wenig vorhanden, zu alt, zu klein, schlecht ausgestattet. auch da gibt es ein Versorgungsgefälle im ärmeren Norden im Vergleich zum Süden. Der Schulbesuch ist inzwischen gebührenfrei, aber Bücher, andere Materialien und Kleidung (Schuluniformen) kosten Geld. Hohe Schülerzahlen in einer Klasse (Durchschnittszahl 38 lt. Angabe der Beninischen Regierung, bis zu 100 in ländlichen Gebieten nach anderen Quellen) überfordern viele Kinder, die entsprechend schlechte Leistungen erbringen. Unverändert brechen etwa 40% der Mädchen den Schulbesuch nach der 6-jährigen Grundschule ab, bei den Jungen sind es 25%. Nur etwa 50% der 12- 13-jährigen schaffen den Übergang in die weiterführende Schule , nur etwas über 10% besuchen die Universität.

Internetnutzer gab es 2023 erst 32%, aber Mobilfunk nutzen inzwischen angeblich 100%.

Quellen: GIZ, Auswärtiges Amt, Dt. Botschaft in Benin, Weltbank, CIA World Factbook, UNICEF Benin Statistics sowie Benin education and child rights programs, Benin Unemployment Rate Trading Economics